Boualem SANSAL
DER SCHWUR DER BARBAREN

Roman
Deutsch von Regina Keil-Sagawe
468 S., kart., EUR 18,90,--
ISBN 978-3-87536-280-0


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"Der Schwur der Barbaren"

Bereits mit seinem Debütroman zog Boualem Sansal alle Aufmerksamkeit der französischen Literaturszene auf sich. Die Publikation der deutschen Ausgabe 2003 ließ die Kritiker auch hierzulande den bis dahin unbekannten Algerier entdecken. Mit einer unerhörten Sprachmacht nähert sich Sansal im Schwur der Barbaren den traumatischen Zuständen Algeriens nach dem Bürgerkrieg in den 1990er Jahren.

In dem Politkrimi ermittelt der kurz vor seiner Pensionierung stehende Kommissar Si Larbi in einem Mord. Er sieht Zusammenhänge mit einem anderen Verbrechen und gerät in die Schusslinie der politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und religiösen Eliten und ihrer Handlanger. Sansals Pariser Verlag Gallimard riet ihm, den Roman unter Pseudonym zu veröffentlichen, da er die Fassaden der vermeintlichen Wahrheiten seines Landes niederreißt und den dahinterliegenden Sumpf aus Korruption, Gewalt und Machtmissbrauch freilegt. Sansal lehnte ab.

Der Schwur der Barbaren erzählt als einer der wenigen Romane auf höchstem internationalen literarischen Niveau von den Kriegen in der gegenwärtigen Zeit. Wo der Gegner steht, ist nicht mehr auszumachen und eine Kugel kann überall und ständig treffen. "Larbi hatte das Klicken gehört. Er hätte es selbst im tosendsten Lärm noch gehört. Er fuhr herum, hatte gerade noch Zeit, vor sich zwei wahnsinnige Augen zu sehen. In der warmen Wattewelt, die ihn schon in ihren Lichtkokon hüllte, vernahm er ein verschwommenes Geräusch, dumpf, in kleine Teile zerfallend."


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