Freiheit für Boualem Sansal!



Foto: Roger von Heeremann


 

Am 16. November wurde unser Autor Boualem Sansal auf dem Rückweg von Frankreich bei seiner Ankunft in Algier in Gewahrsam genommen und befindet sich seither in Haft. Laut einem Bericht von France 24 (23.11.) wird ihm vorgeworfen, „die Existenzberechtigung der algerischen Nation“ sowie ihrer historischen Grenzen in Frage gestellt zu haben.

„Jeder, der ihn persönlich kennt, weiß, dass Boualem Sansal ein friedliebender Mensch ist. Zugunsten von Wahrheit und Wahrhaftigkeit äußert er als kritischer Intellektueller trotz Kritik und Bedrohungen seit Jahren öffentlich seine Meinung. Gemeinsam mit allen, die Boualem Sansals Werk schätzen und mit ihm freundschaftlich verbunden sind, sind wir in sehr großer Sorge um ihn.“ (Katharina Eleonore Meyer, Verlegerin)

 

#FreeSansal   #BoualemSansal  #Algerien

 

Gemeinsamer Appell des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und des Merlin Verlags

 

Aufruf von Perlentaucher, Friedenspreis und Merlin Verlag zum Unterzeichnen:

 

Der gelernte Ingenieur und Ökonom Boualem Sansal (Jg. 1949), der bis zu seiner Entlassung im Jahr 2003 als ranghoher Beamter im algerischen Industrieministerium tätig war, hat Mitte der 1990er Jahre mit dem Schreiben begonnen. Als Schriftsteller nimmt er Stellung, mischt sich ein und übt Kritik, auch da, wo er sich in große Gefahr begibt. Bereits in seinem literarischen Debut "Der Schwur der Barbaren“ (1999) legt Sansal in beeindruckender Weise Zeugnis von seinem Land ab, berichtet von den politischen gesellschaftlichen und moralischen Missständen, von der alltäglichen Gewalt der Islamisten und von den subtilen Einschüchterungen der Regierung gegen Andersdenkende. Dennoch lebt Boualem Sansal bis heute in Algerien.

Seine europäischen Leserinnen und Leser machte Sansal schon vor Jahren mit den Mitteln der Literatur, aber auch auf vielen öffentlichen Veranstaltungen u.a. auf die Gefahren des politischen Islam, auf die menschlichen Tragödien der Migrationsbewegungen und die Gefahren totalitärer Entwicklungen in der Welt aufmerksam. Boualem Sansal ist vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Großen Preis der Académie française. In Deutschland wurde Boualem Sansal für seine Bemühungen um den friedlichen Dialog zwischen den Kulturen im Jahr 2011 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.










2084 - La fin du monde
(2084 – Das Ende der Welt) heißt der zur Rentrée Anfang September 2015 bei Gallimard erschienene neue Roman von Boualem Sansal. Das Werk hat sofort nach Erscheinen in den französischen Medien für Furore gesorgt. Wie der Titel in Anlehnung an George Orwells Roman 1984 anklingen lässt, zeichnet auch Sansal in seinem Roman eine Zukunftsvision, wobei hier aber ein totalitäres Regime unter der Kontrolle religiöser Prinzipien und Versprechungen die Menschheit beherrscht.

Das Buch wurde in Frankreich bereits nach kurzer Zeit für die herausragenden Literaturpreise Goncourt, Femina, Renaudot, Medicis, nominiert und im Herbst 2015 mit dem Grand Prix de l'Académie Francaise ausgezeichnet.

Der Roman ist seit Mai 2016 auch auf Deutsch lieferbar.



Boualem Sansal bei den Litprom-Literaturtagen 2017 zum Thema "Weltwandeln in französischer Sprache" in Frankfurt am Main.

Bei dieser Gelegenheit entstand ein lesenswertes Interview für faustkultur!


arte Metropolis besucht Sansal

Das Magazin berichtet am 30.11.2013 um 16.45 Uhr über Algerien und besucht Boualem Sansal in Algier: www.arte.tv


Interview mit der Jungle World

Sansal stellt sich den Fragen von Bernd Beier und Magnus Klaue auf www.jungle-world.com


Im Gespräch mit Radio Bremen

Boualem Sansal wird von Brigitte Neumann interviewt - hier können Sie das Gespräch nachhören: www.radiobremen.de


Deutsche Welle: Reporterin Aya Bach
interviewt Sansal

Boualem Sansal steht Rede und Antwort bezüglich seines neuen Buches "Allahs Narren". Hier können Sie das Interview nachlesen: dw.de


Radiointerview mit Boualem Sansal

Boualem Sansal hat France Culture ein Radiointerview anlässlich seines neuen Buches "Allahs Narren" gegeben. Hier können Sie es nachhören: franceculture.fr


Großer Preis der Francophonie geht an Boualem Sansal

Boualem Sansal wurde mit dem großen Preis der Francophonie ausgezeichnet. Der mit 20.000 € dotierte Preis wurde dem Algerier von der Academie Francaise für seinen künstlerischen und literarischen Gebrauch und Erhalt der französischen Sprache verliehen. Wir gratulieren!


Sansal hält Eröffnungsrede der Buchtage

Boualem Sansals Eröffnungsrede bei den Buchtagen Berlin über Zensur und das Recht auf freie Meinungsäußerung hat für viel Beifall gesorgt!

Den Bericht des Buchmarkt-Magazins finden Sie hier.



Sansal erhält Ehrenmedaille des CRIF

Boualem Sansal wurde für seinen Mut ausgezeichnet! Am 13. Juni wurde ihm in Marseille die Ehrenmedaille des CRIF (des repräsentativen Rats der jüdischen Institutionen in Frankreich) verliehen. Die palästinensische Zukunft sehe er im Frieden liegen, sagte er bei seiner Rede, der Friede zwischen den Palästinensern und Juden sei möglich.

Hier finden Sie Sansals Dankesrede.



Offener Brief an den syrischen Staatspräsidenten Baschar al-Assad

In einem offenen Brief fordern David Grossman und Boualem Sansal gemeinsam mit den Friedenspreisträgern Alfred Grosser, Claudio Magris, Orhan Pamuk und Martin Walser den syrischen Staatspräsidenten Baschar al-Assad auf, zurückzutreten und den Weg für Frieden und freie Wahlen zu ermöglichen: „Dies ist die einzig wahre Lösung für alle, für das syrische Volk, für Sie, für Ihre Familie, für Ihre Freunde, für die Region und für die Welt. Alles liegt in Ihren Händen.“

Zum Wortlaut des offenen Briefes: hier. Hier finden Sie auch die Kontaktdaten der Vereinigung Schriftsteller für den Frieden.

In an open letter David Grossman, Boualem Sansal and others demand of Syrian President to step down



Rue Darwin - der neue Roman -
auf der Weltempfänger-Bestenliste:


Ilija Trojanow für die Jury:
Die erstaunliche Geschichte einer
Algerierin, die in jungen Jahren Klan-
führerin und als Puffmutter unermesslich
reich und mächtig wird. Wie immer ge-
schrieben mit viel Verve und Wut.



Schriftsteller für den Frieden:

Boualem Sansal und David Grossmann haben auf der Frankfurter Buchmesse den Strassburger Appell vorgestellt. In der Initiative "Schriftsteller für den Frieden" engagieren sich über 150 Autoren aus aller Welt.
Zum Wortlaut der Erklärung hier.